Tenor

HeadFoto: Ludwig Olah

Biographie

 

Der Münchner Tenor Vincent Wolfsteiner kam erst spät zum Singen.

Nach Abitur und Jurastudium führte ihn sein Weg über eine Assistenz beim Radio zu einem Tonmeisterstudium nach England.
Nach dessen Abschluss arbeitete er als Technischer Leiter einer Münchner Radiostation und als Studioleiter eines Münchner Tonstudios.

Im Jahr 2000 zog er in die USA nach Boston, wo er im Alter von 35 Jahren am New England Conservatory bei William Cotten ersten Privatunterricht im Singen nahm.
Knapp eineinhalb Jahre später stand er schon mit seiner ersten professionellen Hauptrolle – dem Rodolfo in La Bohème – auf der Bühne der Grantite State Opera in New Hampshire.
Danach entwickelte sich seine Karriere kontinuierlich weiter, zunächst im Spinto-, dann im dramatischen Fach beheimatet.
Rollen wie Don José, Turiddu, Coraddo in Verdis „Il Corsaro“ und Canio folgten in Engagements in Massachussets, New York, Florida und New Hampshire in den USA.
Bei einer Zusammenarbeit in Sarasota, Florida, lernte Vincent Wolfsteiner Peter Leonard – den damals designierten GMD des Volkstheater Rostock – kennen, der dem Tenor feste Anstellung in der Hansestadt anbot.
Während der Zeit in Rostock sang Wolfsteiner Rollen wie den Prinzen in „Die Liebe zu den drei Orangen“, Graf Zedlau in „Wiener Blut“, Max, Erik, Hans in „Die verkaufte Braut“ und Des Grieux in Puccinis „Manon Lescaut“.

In den folgen Jahren arbeitete Vincent Wolfsteiner als freier Sänger am Anhaltischen Staatstheater in Dessau, am Theater Gera/Altenburg, an der Staatsoper Hannover, dem Theater Freiburg, dem Staatstheater Darmstadt, dem Oldenburgischen Staatstheater, den Opernfestspielen Heidenheim und der Komischen Oper Berlin.
Er sang unter anderem Florestan, Aegisth, Bacchus, Piccolomini in Weinbergers „Wallenstein“, Offizier in Hindemiths „Cardillac“, Carlo Santos in Weills „Der Kuhandel“, den Geharrnischten in der „Zauberflöte“ und Siegmund.
Dabei arbeitete der Tenor mit Regisseuren wie Steffen Piontek, Sabine Hartmannshenn, Calixto Bieito, Sebastian Baumgarten, Matthias Oldag, Johannes Felsenstein, Barrie Kosky, Monique Wagemakers, Frank Hilbrich, Gabriele Rech, Georg Schmiedleitner und mit Dirigenten wie Victor DeRenzi, David Effron, Niklas Willèn, Kornelius Meister, Karen Kamansek, Pier Giorgio Morandi, Christian Mandeal, und Marcus Bosch zusammen.
Auch auf der Konzertbühne war er aktiv, sang Mozarts Requiem, Schumanns „Faust Szenen“, Mendelssons „Elias“ und „Erste Walpurgisnacht“, Beethovens IX. Symphonie, Mahlers XIII. Symphonie und Das Lied von der Erde, Brittens War Requiem, Opernkonzerte und Liederabende.

Zur Spielzeit 2012/13 wurde er festes Ensemblemitglied des Staatstheaters Nürnberg. Dort sang er Tristan, Andrea Chénier, Otello und Calaf. Darüber hinaus hat er sämtliche Tenorhauptrollen aller vier Teile des “Ring des Nibelungen” mit großem Erfolg und internationaler Presseaufmerksamkeit gestaltet.

Vincent Wolfsteiner ist Preisträger des 2002 National Teacher Association Award, New England und Gewinner des 2003 Liederkranz Wettbewerbes in New York City.

Zur Spielzeit 2015/16 wechselte er ins Ensemble der Oper Frankfurt, wo er bis heute Raffaele in Stiffelio, Luigi in Tabarro, Erik im Fliegenden Holländer, Siegfried in Siegfried und Götterdämmerung, den Tamourmajor im Wozzek, Lohengrin, Offizier in Kreneks Diktator, Peter Grimes, Filka in Aus einem Totenhaus und Maurizio in Adriana Lecouvreur sang. In der laufenden Spielzeit wird er als Bacchus in Ariadne und wiedermals als Tambourmajor in Wozzek zu hören und zu sehen sein.

In der Spielzeit 2017/18 war er ausserdem als Tristaneinspringer an der Staatsoper Berlin, in Bayreuth in der Kinderoper und als Einspringer in Tristan und der Walküre und als Siegfried an der Taiwan National Opera in Taichung zu erleben.

Neue Kollaborationen schliessen unter anderen Sebastian Weigle, Jakub Hrůša, Stefan Plunier, Lothar Sagrosek, Tito Ceccherini, Christian Thielemann und Placido Domingo, sowie Christoph Loy und Thomas Hermann ein.